Im PEER-Lab der Universität Erlangen-Nürnberg werden zukünftig leistungselektronische Baugruppen entwickelt, optimiert und geprüft.
Für 1, 5 Mio. Euro werden Wissenschaftler des Lehrstuhls für Fertigungsautomatisierung
und Produktionssystematik (FAPS) an der Universität Erlangen-Nürnberg in den kommenden drei Jahren das Technologie- und Transferzentrum PEER-Lab (Power Electronics Endurance and Reliability Laboratory) aufbauen und betreiben.
Die Leistungselektronik – dazu zählen vor allem Schaltelemente zur Umwandlung elektrischer Energie – entwickelt sich zu einer Schlüsseltechnologie für immer mehr Produkte und Systeme. Sie wird entlang der gesamten Energieversorgungskette eingesetzt und spielt eine entscheidende Rolle bei der Realisierung gesamtgesellschaftlicher Vorhaben wie der Energiewende oder der Etablierung der Elektromobilität. Leistungselektronische Bauteile kommen häufig in Hochtemperaturumgebungen zum Einsatz. Unter solchen Bedingungen werden beispielsweise konventionelle Lötverbindungen zu einer Schwachstelle des gesamten Systems. „Stellen Sie sich vor, bei einer Offshore-Windanlage versagt eine solche Lötstelle, was einen teuren Instandhaltungseinsatz – gegebenenfalls per Hubschrauber – notwendig macht“, warnt Prof. Dr. Jörg Franke, Inhaber des Lehrstuhls FAPS. "Wir müssen also daran arbeiten, dass die Leistungselektronik besonders in langlebigen Investitionsgütern und sicherheitsrelevanten Bauteilen zuverlässig funktioniert.“ Genau dieser Aufgabe wird sich das neue Technologie- und Transferzentrum widmen. Die Forscher suchen nach neuen Werkstoffen und Verbindungstechniken, die leistungselektronische Baugruppen zuverlässiger, sicherer und langlebiger machen. Für einen intensiven Technologietransfer zwischen Forschung und Praxis arbeitet das PEER-Lab eng mit kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der Region zusammen. Am Projekt beteiligt ist unter anderem auch das ENERGIEregion-Mitglied SEMIKRON Elektronik aus Nürnberg.