Am 20.01.2015 diskutierte der Runde Tisch "Kraft-Wärme(Kälte)-Kopplung" für die Metropolregion Nürnberg über Hemmnisse und Chancen im Wohnbereich.
Rund 30 Gäste konnten die ENERGIEregion Nürnberg e.V., welche den Runden Tisch im Auftrag des Lenkungskreises für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung organisiert, und die Fa. Vaillant Nürnberg, als Gastgeber des Treffens, begrüßen. Entgegen der ursprünglichen Erwartung einer ruhig verlaufenden Bestandsaufnahme mit vielen Good-Practice-Beispielen entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, die sich intensiv um die ausgeprägten vorteilhaften aber auch problematischen Aspekte der KW(K)K drehte. Die Fragen nach der Sinnhaftigkeit und ökologischen Wertigkeit von KW(K)K fanden dabei schnell eine breite Zustimmung bei allen Diskutanten, u.a. wurde auch positiv hervorgehoben, dass KW(K)K als Ersatzmaßnahme im EEWärmeG ausdrücklich zugelassen ist.
Warum wird dann aber KW(K)K nicht bevorzugt bei nahezu allen Wohnungsneubauten verwendet?
Die Antwort darauf war vielschichtig. So gibt es leider eine Reihe von hinderlichen Aspekten, welche einzeln betrachtet problemlos adressiert werden könnten, in Ihrer Gesamtheit aber leider zu oft eine Entscheidung gegen KW(K)K begründen.
Dazu gehören beispielsweise Themen wie:
• Investitionshöhe – obwohl durch die teilweise Nutzung der elektrischen Energie der KW(K)K -Anlage, z.B. für Allgemeinstrom im Haus, dem Verkauf der überschüssigen elektrischen Energie an das Versorgungsunternehmen sowie die Zuschüsse und Erstattungen des Staates dauerhafte Geld-Rückflüsse erzeugt werden und damit die Wirtschaftlichkeit abgesichert wird, schreckt die höhere Investition gegenüber einer einfachen Heizung so manchen Investor/Eigentümer ab.
• Re-Investition – jede Heizungsanlage, auch die KW(K)K-Anlage, muss nach ihrer wirtschaftlichen/technischen Nutzungszeit erneuert werden. Auch hier fallen wieder höhere Investitionen an.
• Komplexität – Im Vergleich zu einer einfachen Heizung zieht eine KW(K)K-Anlage zusätzliche Maßnahmen nach sich. Dies beginnt bei der Teilungserklärung und erstreckt sich über die Verteilung und Abrechnung der erzeugten Energie (Wärme und Strom) bis hin zu Wartungsaufwendungen.
Ein großes Plus der KW(K)K-Anlage wäre die Nutzung der erzeugten elektrischen Energie, über den Allgemeinstrom hinaus, durch die Eigentümer oder Mieter. Diese Variante ist aber in der Regel nur wirtschaftlich, wenn zusätzlich zu den Wohnungseigentümern/Mietern ein gewerblicher Abnehmer mit erhöhtem Bedarf an elektrischer Energie (z.B. für Kühlräume etc.) im Haus ist, und erfordert durch die bestehenden gesetzlichen Regelungen einen nicht zu unterschätzenden organisatorischen Aufwand, was in vielen Fällen ebenfalls zu einer Entscheidung gegen KW(K)K führt.
Der Runde Tisch "KW(K)K" wird sich in weiteren Diskussionen den genannten Hemmnissen annehmen und wirtschaftliche, organisatorische sowie regulatorische Lösungsansätze erarbeiten und verfolgen.
Bei Interesse an einer Teilnahme am Runden Tisch "KW(K)K" wenden Sie sich bitte an Herrn <link mail window for sending>Detlef Langhammer.