Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeichnet Haßfurt als Energie-Kommune des Monats aus.
Strom aus Erneuerbaren Energien wird in der 14.000-Einwohner-Gemeinde Haßfurt durch eine Power-to-Gas-Anlage in Wasserstoff umgewandelt und ins Gasnetz eingespeist. Dies ist ein wichtiger Baustein für eine Energieversorgung auf Basis von Erneuerbaren Energien. „Haßfurt ist ein gutes Beispiel dafür, dass viele Innovationen von Kommunen und Stadtwerken in der Praxis angewendet und erprobt werden“, erklärt Nils Boenigk, stellvertretender AEE-Geschäftsführer anlässlich der Auszeichnung. Die containergroße Power-to-Gas-Anlage, die seit Oktober 2016 auf dem Gelände des Haßfurter Mainhafens steht, wird von den Städtischen Betrieben und einem Hamburger Ökoenergieanbieter betrieben. In Zeiten großen Stromangebots aus Erneuerbaren Energien wird mittels Elektrolyse in der Anlage Wasserstoff erzeugt. Mit dem erzeugten Wasserstoff können somit Wind- und Sonnenstrom gespeichert werden. Der hierfür benötigte Strom stammt aus dem nahegelegenen Bürgerwindpark Sailershäuser Wald und Photovoltaikanlagen. „Wir wollen beweisen, dass die Ziele der Energiewende zu erreichen sind“, erklärt Günther Werner, Bürgermeister von Haßfurt.
Seit Oktober 2016 konnten eine Million Kilowattstunden Wasserstoff erzeugt werden. Die Abnehmer sind Haushalte und Firmen aus der gesamten Bundesrepublik, die beispielsweise mit dem proWindgas-Produkt in Blockheizkraftwerken Strom und Wärme erzeugen.
Die Kunden der Stadtwerk Haßfurt GmbH, die über einen kostenlos installierten intelligenten Stromzähler, so genannte Smart Meter, verfügen, können mit Hilfe einer App ihren Strom-, Gas- und Wasserverbrauch kontrollieren. „Dies macht eine effektive Nutzung in kostengünstigen Tarifzeiten möglich“, erklärt Norbert Zösch, Geschäftsführer der Stadtwerk Haßfurt GmbH. Die hierfür benötigte App wurde eigens von Schülern des Haßfurter Gymnasiums entwickelt.
In das Haßfurter Stromnetz speisen 13 Windkraftanlagen ein. Im vergangenen Jahr betrug deren Produktion 61 Millionen Kilowattstunden.
Photovoltaikanlagen befinden sich unter anderem auf dem Bauhof, dem Stadtwerk sowie dem städtischen Freizeitzentrum. Gut aufgestellt ist Haßfurt auch im Bereich Elektromobilität, die Stadt verfügt über fünf E-Ladesäulen. Weitere sind geplant. Selbstverständlich werden diese mit Ökostrom versorgt.