ENERGIEregion Nürnberg e.V.
25.02.2019

Organic-Flow-Batterien der Firma CMBlu basieren auf nachwachsenden Rohstoffen und könnten die Speicherbranche revolutionieren.


Im Gegensatz zu herkömmlichen Batterien, die metallbasiert sind, nutzt das Unternehmen CMBlu aus Alzenau (Lkr. Aschaffenburg) Lignin für die Speicherung. Der nachwachsende Rohstoff ist in jeder Pflanze vorhanden, vor allem im Holz. Bei der Papier- und Zellstoff-Produktion fallen jährlich mehrere Millionen Tonnen Lignin als Abfallprodukt an. Im Labor haben es Chemiker nun geschafft, den Rohstoff so zu verändern, dass er Strom speichern kann. "Lignin riecht ein bisschen nach Barbecue-Sauce und sieht aus wie Coca-Cola. Wenn man sieht, dass Lignin in praktisch unendlicher Menge sehr günstig zur Verfügung steht, kann man sich vorstellen, dass allein dadurch ein signifikanter Kostenvorteil besteht“, erläutert Dr. Peter Geigle, Vorstand von CMBlu.

Nach Angaben von CMBlu sind die sogenannten Organic-Flow-Batterien flexibel einsetzbar, etwa bei der Zwischenspeicherung von erneuerbaren Energien oder bei der Glättung von Lastspitzen in Industriebetrieben. Die organischen Energiespeicher sollen vor allem als stationäre Ladequellen für die Elektromobilität eingesetzt werden.

Die bislang durchgeführten Tests belegen, dass die organischen Speicher den herkömmlichen Akkus weit überlegen sind. "Gegen ein gutes organisches Flow-System haben z. B. auch große Lithiumspeicher keine Chance – weder was die Leistung noch die Kapazität und auch was die Kosten angeht“, so Dr. Geigle. Bereits Ende 2018 hatten CMBlu und die Schaeffler Technologies AG & Co. KG den Abschluss eines Joint Development Agreement zur Industrialisierung von großtechnischen Energiespeichern bekanntgegeben. Die nächsten Schritte von CMBlu umfassen den Aufbau der vollständigen Lieferkette mit weiteren Industriepartnern für alle Kernkomponenten, die als Vorprodukte im Batteriesystem zum Einsatz kommen. CMBlu hat mit Referenzkunden bereits Verträge geschlossen, um ausgewählte Pilotprojekte in den nächsten zwei Jahren zu realisieren. Ab 2021 sind die ersten kommerziellen Systeme geplant. Der Endkunde muss sich dagegen noch etwas gedulden. Der Preis soll weit unter dem eines herkömmlichen Stromspeichers liegen. Wenn das System aus Unterfranken auch den Praxistest besteht, wäre das womöglich ein Quantensprung bei der Stromspeicher-Technik! Quelle: <link https: www.br.de nachrichten bayern _blank external-link-new-window external link in new>BR 24 und Pressemitteilung CMBlu

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