"Wir müssen kreativer, intensiver, schneller und effektiver werden"
Nach 13 Dienstjahren bei der ENERGIEregion Nürnberg e.V. verabschiedet sich Detlef Langhammer im September 2022 in den Ruhestand.
Nichts beschreibt Detlef Langhammer und die endlose Energie, mit der er seit 2009 als Projektmanager für die ENERGIEregion Nürnberg e.V. tätig ist besser, als sein eigenes Zitat. Am 20. September 2022 hat unser langjähriger ENERGIEregion-Mitarbeiter seinen letzten Arbeitstag. Zum Abschied haben wir ihn um ein Interview gebeten.
Der doppelte Diplomingenieur
Wie viel Wissen und Findigkeit er in die ENERGIEregion einbrachte, zeigt sich an seinem nicht immer geradlinigen aber vielseitigen Karriereweg. Nach einer Elektrolehre machte er über den zweiten Bildungsweg seinen Dipl.-Ingenieur (FH) Elektrotechnik. Wenig später folgte ein weiterer Abschluss als Dipl.-Wirtschaftsingenieur. Nachfolgend war Detlef in zahlreichen Arbeitsstationen tätig: Im Projekt- und Produktmanagement sowie Marketing und globalen Vertrieb komplexer Automatisierungssysteme mit Schwerpunkt Werkzeugmaschinenbau, Robotik und Automobilfertigung.
Vielen ERN-Mitgliedern und Wegbegleitern dürfte der 71-Jährige als Koordinator der Initiativkreise im Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Europäischen Metropolregion Nürnberg und als Leiter des Initiativkreises Kraft-Wärme-(Kälte)-Kopplung bekannt sein. Mit seinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben übergibt Detlef Langhammer diese Ämter nun in andere Hände.
ERN: Detlef, am 20. September 2022 verabschiedest Du Dich in den Ruhestand. Was macht diesen Tag zu einem geeigneten Zeitpunkt um aufzuhören?
Detlef: Der Tag ergab sich aus der Logik der Kündigungsfrist heraus. Die grundsätzliche Entscheidung aufzuhören liegt im Alter begründet und in der daraus folgenden Erkenntnis, dass es viele jüngere Menschen mit prima Ideen und Idealen gibt, die unsere gemeinsamen Ziele sicher kreativ und tatkräftiger als ein fast 72-Jähriger weiterverfolgen.
ERN: Du hast die ENERGIEregion über 13 Jahre lang mitgeprägt. An welchen Erfolg Deines Wirkens denkst Du besonders gern zurück?
Detlef: Es gab natürlich Niederlagen, aber auch viele, oft kleine, manchmal sehr zäh erarbeitete Erfolge. Es fällt mir schwer, hier einen einzelnen hervorzuheben, zumal fast alle Ergebnisse, und insbesondere die wichtigeren, im Team entstanden sind.
ERN: Wie würdest Du Deine Zeit bei der ERN in einem Satz zusammenfassen?
Detlef: Es war äußerst anregend und Horizont erweiternd, bei dem wichtigen Thema der Energiewende und des Klimaschutzes als kleines Rädchen mitzuarbeiten.
ERN: Nicht nur die ENERGIEregion, auch die Metropolregion verliert mit Dir einen ausgewiesenen Experten und Lautsprecher für den Klimaschutz. Wie gut ist Nürnberg, wie gut ist die Region heute für die Klimakrise gewappnet?
Detlef: Die hervorragende Zusammenarbeit in der Metropolregion zwischen Stadt und Land ist ein wichtiges Kriterium, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Der Klimapakt stellt dafür einen guten Rahmen dar. Aber: Die bisherigen Zwischenziele wurden meist verfehlt. Wir müssen kreativer, intensiver, schneller und effektiver werden. Es gibt also noch viel zu tun, aber die Grundlagen sind gelegt und die kreativen Ressourcen in der Metropolregion vorhanden. Als optimistischer Realist bin ich guten Mutes.
ERN: Welchen Tipp oder welche Botschaft hast Du für Deine Nachfolger*innen parat?
Detlef: Tipps möchte ich keine geben, denn jeder hat und soll seinen Stil entwickeln, beziehungsweise die notwendigen Prioritäten und Schwerpunkte der Arbeit herausfinden. Eine Botschaft aber habe ich gerne: Bleibt dran. Eure Arbeit ist – ohne pathetisch werden zu wollen – wichtig für jeden Einzelnen in der Metropolregion und darüber hinaus.
ERN: Was planst du für die Zukunft?
Detlef: Mit reduzierter Schlagzahl weiterhin aktiv und den Idealen treu bleiben, auf die Gesundheit achten und mich um meine Familie inklusive sieben Enkel kümmern.
Die ENERGIEregion bedankt sich sehr herzlich bei Detlef Langhammer für das Interview, seine zahlreichen Verdienste und die exzellente Zusammenarbeit und wünscht ihm persönlich alles erdenklich Gute!