ENERGIEregion Nürnberg e.V.
09.09.2024

Prosio engineering und Energieagentur Nordbayern gestalten die Wärmewende in Lauf

Startschuss für die Kommunale Wärmeplanung – eine der ersten in der Metropolregion Nürnberg.
 

Blick von der Johanniskirche über den Laufer Marktplatz: Gerade denkmalgeschützte historische Altstädte sind eine besondere Herausforderung für die erneuerbare Wärmeversorgung
Blick von der Johanniskirche über den Laufer Marktplatz: Gerade denkmalgeschützte historische Altstädte sind eine besondere Herausforderung für die erneuerbare Wärmeversorgung; Foto: prosio engineering/ Angelika Müller

Alle Städte und Gemeinden in Deutschland müssen sie bis spätestens 2028 vorlegen: Ihre Strategie für eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Die sogenannte Kommunale Wärmeplanung ist seit diesem Jahr gesetzlich vorgeschrieben und soll den Kommunen als langfristiges Planungstool dienen.

In Lauf an der Pegnitz fiel am 10. Juli 2024 der offizielle Startschuss für dieses Vorhaben. Die Stadt beauftragte dazu zwei Partner: das ENERGIEregion-Mitglied prosio engineering GmbH und die Energieagentur Nordbayern GmbH. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Laufer Bauamts wurden an diesem Tag die Vorgehensweise und die nächsten Schritte besprochen.

In den kommenden 12 Monaten wird die Wärmeversorgung von Lauf analysiert und darauf aufbauend ein Plan für das Jahr 2050 entwickelt. Der erste Bestandteil der Wärmeplanung ist die Erfassung des Ist-Zustands in Privathaushalten, Gewerbe & Industrie sowie kommunalen Liegenschaften, kurz: in jedem einzelnen Gebäude. Dazu kommt eine Betrachtung der lokalen Potenziale für Erneuerbare Energien. Hier gibt es keine Denkverbote, von Solarthermie über Erdwärme mit Wärmepumpen, Biomasse bis hin zu industrieller Abwärme. Sogar das Abwasser und die Pegnitz selbst werden als potenzielle Energielieferanten geprüft.

Aus der Kombination aus Bestandsanalyse, Erneuerbaren Potenzialen und der zukünftigen Demographie- und Stadtentwicklung entsteht schließlich eine Strategie mit Meilensteinen für die Jahre 2030, 2040 und 2050. Für das gesamte Gemeindegebiet werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen. Ein wesentlicher Teil ist auch die Vorplanung von Wärmenetzen, um die theoretischen Überlegungen in die Praxis umzusetzen.

Auf die Teams von Energieagentur Nordbayern und prosio engineering kommt also viel Arbeit zu. „Dabei helfen uns unsere Vorarbeiten und unsere Ortskenntnis. Als gebürtiger Laufer kenne ich meine Heimatstadt natürlich in- und auswendig. Es ist daher eine Ehre für uns, hier die Wärmewende zu gestalten“, so prosio engineering-Geschäftsführer Dr. Dominik Müller.

Begleitet werden die technischen Maßnahmen zur Wärmeplanung mit umfassender Öffentlichkeitsarbeit. Geplant sind Bürgersprechstunden, Informationsabende und eine regelmäßige Berichterstattung. „Wir werden alle lokalen Akteure und die Öffentlichkeit mit ins Boot holen und wertvollen Input aufgreifen“, verspricht Dr. Thomas Plankenbühler (prosio engineering). „Nur so kann die Kommunale Wärmeplanung ein Erfolg werden.“

Bis der fertige Wärmeplan präsentiert wird, wird es noch einige Zeit dauern. Doch bereits jetzt ist sicher: Lauf an der Pegnitz wird zu den ersten Kommunen in Bayern gehören, die ihren Wärmeplan verabschieden. Die finanzielle Förderung aus dem Bundeshaushalt wird gerade eingestellt, eine bayerische Unterstützung ist gerade erst in der Planung.

Viele weitere Städte und Gemeinden werden in den nächsten Jahren diesem Beispiel folgen müssen, um ihre Strategie für eine zukünftige Wärmeversorgung zu entwickeln. Lauf an der Pegnitz zeigt schon ab heute, wie dieser Wandel gelingen kann.

Quelle: prosio engineering GmbH

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