ENERGIEregion Nürnberg e.V.
31.07.2024

Neuer Klimapakt der Metropolregion Nürnberg verabschiedet

23 Landkreise und 11 kreisfreie Städte kommitten sich zu interkommunaler Zusammenarbeit im Klimaschutz.

Der Rat der Metropolregion Nürnberg hat den Klimapakt einstimmig bei der Ratssitzung in Hof verabschiedet
Der Rat der Metropolregion Nürnberg hat den Klimapakt einstimmig bei der Ratssitzung in Hof verabschiedet; Foto: Metropolregion Nürnberg/Jana Strunz

Die Metropolregion Nürnberg hat mit der Verabschiedung des neuen Klimapakts einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität und nachhaltiger regionaler Wertschöpfung unternommen. Das Dokument wurde in der Ratssitzung am 19. Juli 2024 in Hof einstimmig von den 23 Landkreisen und 11 kreisfreien Städten verabschiedet. Ziel ist es, die interkommunale Zusammenarbeit zu stärken und die Region bis 2040 klimaneutral zu machen. 

Warum ein neuer Klimapakt für die Metropolregion Nürnberg?

Die kürzlich veröffentlichte Endenergie- und Treibhausgasbilanz der Metropolregion Nürnberg zeigt, dass die Region bereits Fortschritte gemacht hat und die Treibhausgase seit 1990 um 33 Prozent reduzieren konnte. Um die bayerischen Klimaziele zu erreichen und sich zukunftsfähig aufzustellen, muss sie jedoch deutlich schneller werden!

Bereits 2011 und 2017 hat die Metropolregion mit einem gemeinsamen Klimapakt ein starkes Bekenntnis für den Klimaschutz in der Region gesetzt. Nun wurde dieser, unter Federführung der Metropolregion Nürnberg und der ENERGIEregion Nürnberg e.V. und mit breiter Akteursbeteiligung, im Rahmen des BMBF-Projekts “Klimapakt2030plus” neu aufgesetzt und ambitioniert in die Zukunft fortgeschrieben. 

Der neue Pakt orientiert sich an den Klimazielen Bayerns, bis 2040 klimaneutral zu werden, und beleuchtet, wie die interkommunale Zusammenarbeit hier zentrale Beiträge leisten kann. „Die großen Aufgaben Klimaschutz und Energiewende können nicht im Alleingang umgesetzt werden. Zusammenarbeit und voneinander lernen sind unverzichtbare Erfolgsfaktoren“, erläutert Dr. Florian Janik, Lenkungskreisvorsitzender im Projekt Klimapakt2030plus und Oberbürgermeister der Stadt Erlangen. 

Als treibende Motivationsfaktoren benennt Peter Berek, zweiter Vorsitzender des Lenkungskreises Klimapakt2030plus und Landrat in Wunsiedel, die Sicherstellung der kommunalen Daseinsvorsorge gegenüber den Bürger*innen, um diesen auch eine lebenswerte Zukunft in der Region zu ermöglichen sowie die Riesenchance die Energiewende als wirtschaftlichen Booster zu verstehen. Aktuell fließen laut Umweltbundesamt rund 5,5 Milliarden Euro pro Jahr für Energieimporte aus der Metropolregion ins Ausland ab, vor allem für Öl und Gas. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Importe könnte durch lokal erzeugte, erneuerbare Energien ersetzt werden und so zur Wertschöpfung in der Metropolregion beitragen.

Interkommunale Zusammenarbeit in 10 Handlungsfeldern

Das politische Strategiepapier definiert unter anderem sechs Leitprinzipien und zehn Handlungsfelder, die den Rahmen für eine effektive Zusammenarbeit auf Ebene der Landkreise und Städte in der Metropolregion Nürnberg umreißen. Denn zentrale Herausforderungen wie die Energiewende können nur im großräumigen Kontext gelöst werden. Der Klimapakt behandelt darum vorrangig die Themen, bei denen der Gestaltungsraum der einzelnen Kommune beschränkt ist und ein abgestimmtes Vorgehen den größtmöglichen Mehrwert stiftet:

  1. Koordinierte Energieplanung / Energieversorgungsstrategie
  2. Koordinierte Verkehrs- und Mobilitätsplanung
  3. Förderung einer regionalen (Energie-)Wirtschaft
  4. Kommunaler Wissenstransfer
  5. Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Akzeptanz-Steigerung in der Bevölkerung
  6. Bündelung kommunaler Personal- und Finanzressourcen
  7. Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsprozessen und abgestimmtes Einwirken
    auf Bundes- und Landesregierung
  8. Klimaschutz und Naturschutz zusammendenken, insbesondere im Umgang mit Flächen
  9. Gemeinsame Finanzierungsmodelle
  10. Transparenz und Orientierung in allen Maßnahmenbereichen schaffen

„Besonders die Verbindung von Stadt und Land stellt unsere Metropolregion für die anstehende Transformation gut auf“, betont Peter Berek. „So können wir gegenseitig von unseren Stärken profitieren. Die Energiewende braucht sowohl in Entwicklung und Forschung als auch in der Umsetzung den gesamten Raum der Metropolregion. Wir müssen die Ideen, Möglichkeiten und Köpfe unserer Region zueinander bringen – nur dann können wir die Ziele unseres Klimapakts erreichen.“

Hintergrundinformationen und das politische Strategiepapier “Klimapakt der Europäischen Metropolregion Nürnberg” können Sie auf der Projektwebseite einsehen: https://www.klimapakt2030plus.de/aktionsfelder/politische-steuerung-energie-governance/ein-aktualisierter-klimapakt 
 

Quelle: Pressemitteilung Metropolregion Nürnberg / ergänzt durch ENERGIEregion Nürnberg e.V.

 

Die Aktivitäten werden im Rahmen des Projekts «Klimapakt2030plus - Energiewende in der Metropolregion Nürnberg» durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

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