Nahwärmenetz in Birkach ersetzt 53.000 Liter Heizöl pro Jahr
Die Energiegenossenschaft Rothsee eG und das ENERGIEregion-Mitglied ENERPIPE GmbH setzen gemeinsam neue Maßstäbe für eine nachhaltige Wärmeversorgung.
Unter Beisein von Landrat Ben Schwarz und von Roths Bürgermeister Andreas Buckreus wurde Ende Juni 2024 in Birkach das neue Nahwärmenetz der Energiegenossenschaft Rothsee eG eingeweiht.
Nach einer bermerkenswert kurzen Vorplanungszeit von neun Monaten und einer Bauzeit von sieben Monaten konnte das Nahwärmenetz bereits im April 2024 mit 19 Anschlussnehmern in Betrieb genommen werden. Zahlreiche Helfer aus der Dorfgemeinschaft trugen zu diesem schnellen Ergebnis bei. Auch das Landratsamt und die Stadt Roth hatten die erforderlichen Genehmigungen bereitwillig erteilt und so einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Projekts geleistet.
Ben Schwarz, Landrat des Landkreises Roth, lobte die Genossenschaft dafür, dass sie die zukunftssichere Wärmeversorgung selbst in die Hand genommen habe, für verlässliche Preise sorge und gleichzeitig Umweltschutz und Klimawandel vorantreibe. Bürgermeister Buckreus sieht in diesem ehrenamtlichen Projekt eine Vorreiterrolle für andere Gemeinden, da durch das neue Heizungsgesetz und die kommunale Wärmeplanung bis 2028 zumindest die Planung für eine regenerative Wärmeversorgung vorliegen müsse. Den Mut, diese Aufgabe anzupacken, habe die Energiegemeinschaft Rothsee eG bewiesen.
Anschließend führten die beiden Vorstandsvorsitzenden der Genossenschaft Ludwig Heinloth, welcher auch Geschäftsführer der ENERPIPE GmbH ist, und Andreas Häußler die Interessierten durch die Heizanlage und erklärten deren Funktionen. Das moderne Heizhaus auf dem Gelände des ehemaligen Feuerwehrhauses ist mit einem Hackschnitzelkessel von 200 kW und einer Wärmepumpe von 40 kW, die 2025 eingebaut wird, ausgestattet und verfügt über einen Pufferspeicher mit 6.000 Litern Fassungsvermögen. Neben dem Heizhaus wurde ein Hackschnitzelbunker errichtet. Um Spitzenzeiten, die meist morgens entstehen, sicher zu überbrücken, wurden in den Häusern kleinere Pufferspeicher mit Übergabestationen installiert. Für einen möglichst geringen Wärmeverlust in den über ein Kilometer langen Zuleitungsrohren sorgt ein hochgedämmtes flexibles Nahwärmerohr. Alle notwendigen Komponenten für eine zuverlässige Wärmeversorgung wurden von ENERPIPE geliefert, die zusammen mit der Firma IBBH die Wärmegenossenschaft bei der Planung mit ihrem Fachwissen unterstützt hat.
Die positiven Auswirkungen des Nahwärmeprojektes sind beeindruckend. Die Umstellung auf 100% erneuerbare Wärme führt zu einer enormen Heizölersparnis von über 53.000 Litern pro Jahr und einer Reduzierung der CO2-Emissionen um beeindruckende 142.040 kg jährlich. Damit leistet dieses Nahwärmenetz einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und zeigt, dass Nachhaltigkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können.
Quelle: ENERPIPE GmbH