KWK-Anlage des Fraunhofer IISB als BHKW des Jahres ausgezeichnet
Die Zeitschrift „Energie und Management (E&M)" hat das Erdgas-BHKW am Fraunhofer IISB 2020 zum „BHKW des Jahres" gekürt
Aus den „BHKW des Monats“-Gewinnern, die E&M während eines Jahres vorstellt, wählte der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK) die Anlage des Fraunhofer IISB als Jahressieger 2020 aus. Es standen KWK-Konzepte von mit Erd- und Biogas betriebenen Motorblockheizkraftwerken zwischen 4,7 kW und 2 MW elektrischer Leistung zur Wahl.
Die Jury überzeugte die Integration des BHKW mit einem Wärme- und Batteriespeicher in die Infrastruktur des Instituts. In Verbindung mit einer neu entwickelten intelligenten Betriebsstrategie für die Strom- und Wärmeversorgung sowie zur Lastspitzenreduktion um bis zu 20 % wurde ein Anlagenkonzept umgesetzt, das Vorbildwirkung für die Energiewende entfaltet. Das Besondere an der Betriebsstrategie: Der Wärmespeicher wird virtuell in vier Zonen eingeteilt. Eine dieser Zonen steht exklusiv für die Lastspitzenreduktion zur Verfügung und ermöglicht das Zuschalten des BHKW auch bei geringem oder fehlendem Wärmebedarf. Diese Methode kann sehr einfach auf bestehende Anlagen angewandt werden, soweit diese einen Wärmespeicher besitzen. Die zusätzlich vorhandene Batterie ermöglicht eine schnelle Reaktionszeit. Muss das BHKW bei einer Lastspitze erst zugeschaltet werden, so überbrückt die Batterie den Einschaltvorgang. Das liefert einen entscheidenden Vorteil bei der Reduktion des 15-minütigen Strombezugs und ermöglicht eine optimale Reduktion der Lastspitzen.
Ein wesentlicher Forschungsbereich am Fraunhofer IISB ist die Optimierung der energetischen Infrastruktur von Betrieben im Industriemaßstab. Da das Institut neben Büroräumen auch klimatisierte Reinräume und Labore mit großen Energieverbrauchern betreibt, ist es hervorragend als Demonstrationsplattform für Energiesystemlösungen für mittelständische Unternehmen und Industriebetriebe geeignet. Die Optimierungsmaßnahmen sind hierbei nicht nur auf die einzelnen vorhandenen Energiesektoren, wie Strom, Wärme und Kälte, bezogen, sondern haben über deren Kopplung auch das Gesamtenergiesystem im Blick.
Quelle: Fraunhofer IISB Pressestelle