Kooperation zu Wasserstoff im Schienenverkehr
Siemens Mobility und Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien planen gemeinsame Demonstration der Nutzung von Liquid Organic Hydrogen Carrier für den Zugantrieb.
Wasserstofftechnologie im Schienenverkehr gewinnt eine immer größere Bedeutung, um CO2-Emissionen zu verringern und die Klimaziele zu erreichen. Siemens Mobility hat in den letzten Jahren den Wasserstoffzug Mireo Plus H entwickelt. Der verwendete Wasserstoff wird gasförmig getankt und muss bei hohem Druck gespeichert werden, um eine ausreichend hohe Dichte zu ermöglichen.
Nun haben Siemens Mobility und das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN) ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, um gemeinsam die Nutzung von Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC) als Trägerflüssigkeit für Wasserstoff im Schienenverkehr zu demonstrieren. Hierfür stellt Siemens Mobility laut Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock, Siemens Mobility, eine Vectron Lokomotive zur Verfügung.
Bei der LOHC-Technologie nimmt eine organische Trägerflüssigkeit Wasserstoff auf und gibt ihn erst bei Bedarf wieder ab. Der Wasserstoff wird somit chemisch gebunden und kann nicht entweichen. Auf diese Weise kann er gefahrlos gespeichert, kostengünstig transportiert und sicher gelagert werden. Eine Aufbewahrung unter hohem Druck oder bei tiefen Temperaturen ist nicht mehr nötig. Das Besondere: Die LOHC-Technologie eignet sich auch für die On-Board-Erzeugung elektrischer Energie in mobilen Anwendungen, wie beispielsweise in einem Zug.
Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Direktor am Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien, freut sich über die Kooperation: „Das Interesse von Siemens Mobility an der LOHC-Technologie, die wir in den vergangenen Jahren an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und am HI ERN entscheidend vorangebracht haben, bildet eine hervorragende Grundlage für eine mögliche Zusammenarbeit in Zukunft. Wir teilen mit Siemens Mobility die technologische Vision einer Wasserstoffmobilität für große Fahrzeuge, die unter Verwendung der bereits existierenden Kraftstoffinfrastruktur realisiert werden kann.“
Quelle: Pressemitteilugn von Siemens AG