5 MIO. EURO FÜR DAS REALLABOR ENERGIEZUKUNFT WUNSIEDEL
Großzügige Förderung der Oberfrankenstiftung bringt die Wasserstoff-Forschung des ENERGIEregion-Mitglieds Universität Bayreuth voran.
Gemeinsam mit der Stadt Wunsiedel und der WUN H2 GmbH, an der sowohl ihre Stadtwerke, die SWW Wunsiedel GmbH, als auch die Rießner-Gase GmbH in Lichtenfels und die Siemens AG beteiligt sind, wird das Zentrum für Energietechnik (ZET) der Universität Bayreuth die Speicherung und energetische Nutzung von „grünem“ Wasserstoff weiter vorantreiben und vor Ort erproben.
Im Mittelpunkt des Projekts „ZET-Reallabor Energiezukunft Wunsiedel“ steht das „Power-to-Gas“-Konzept: Durch Sonne und Wind erneuerbar erzeugter Strom, den man nicht sofort benötigt, dient zunächst dazu, Wasser durch Elektrolyse zu spalten. Der so erzeugte „grüne“ Wasserstoff wird gespeichert oder transportiert. Er kann dann bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt und an einem anderen Ort in Industrieanlagen, Fahrzeugen oder auch im Haushalt zu unterschiedlichen Zwecken genutzt werden, ohne dass dabei CO2 freigesetzt wird.
„Das Besondere an diesem Vorhaben ist sein gesamtheitliches Konzept“, erläutert ZET-Direktor und Projektleiter Professor Dr.-Ing. Dieter Brüggemann. „Es geht hier nicht darum, ein einzelnes technisches Detail zu verbessern, sondern die Idee der nachhaltigen Wasserstoffnutzung in unserer Region in größerem Maßstab Wirklichkeit werden zu lassen. Hierfür bietet die Stadt Wunsiedel hervorragende Voraussetzungen, weil sie bereits seit einigen Jahren eine zukunftsweisende Energie-Strategie verfolgt und mit ihren Stadtwerken Schritt für Schritt umsetzt.“
Der Geschäftsführer der SWW Wunsiedel GmbH, Marco Krasser, ergänzt: „Seit mehreren Jahren stehen wir mit der Universität Bayreuth im Bereich der Energietechnik in engem Austausch. Nach der Realisierung unseres großen Batteriespeichers werden wir nun unsere Kooperation auf den Bereich modernster Wasserstoff-Technologien und -Konzepte ausweiten. Unsere Vision ist es, mit dem ‚Reallabor Energiezukunft Wunsiedel‘ im Herzen des Fichtelgebirges ein Modell für eine dekarbonisierte Energiewelt zu schaffen, die alle Energie-Sektoren einbezieht und große Ausstrahlung entwickeln wird – in die Region hinein und weit darüber hinaus.“
Bei der heutigen Übergabe des Förderbescheids in der Regierung von Oberfranken würdigte die Vorsitzende des Stiftungsrats der Oberfrankenstiftung, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, das Vorhaben als ein „zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt“ und „beispielhaftes Zusammenspiel aus Wirtschaft, kommunaler Hand, Universität und der Oberfrankenstiftung“. "Das Projekt dient auch dazu, die oberfränkischen Projekte der Hochschulen in diesem wichtigen Zukunftsfeld in der TechnologieAllianzOberfranken zu vernetzen."
Dr.-Ing. Florian Heberle, der als Geschäftsführer des ZET das Projekt wesentlich vorbereitet und inhaltlich ausgestaltet hat, beschreibt die weiteren Planungen: „Wir bauen nun eine eigene Gruppe von zunächst vier Doktorandinnen und Doktoranden auf, die sich in aufeinander abgestimmten Forschungsarbeiten mit der Speicherung, dem Transport und der Nutzung von Wasserstoff befassen.“ Die Gruppe wird im ZET von den am Projekt beteiligten Lehrstühlen für Technische Thermodynamik und Transportprozesse (Prof. Dr.-Ing. Dieter Brüggemann), Chemische Verfahrenstechnik (Prof. Dr.-Ing. Andreas Jess), Bioprozesstechnik (Prof. Dr. Ruth Freitag) und Elektrische Energiesysteme (Prof. Dr.-Ing. Michael Danzer) gemeinsam betreut.
Für das Projekt soll in Wunsiedel eine Außenstelle des ZET der Universität Bayreuth zunächst im Haus der Energiezukunft eingerichtet werden.
„Ich bin überzeugt, dass das Reallabor als Außenposten der Uni Bayreuth der Brückenkopf für die weitere Entwicklung eines ‚Energiecampus Wunsiedel‘ sein kann. Mein Dank gilt der Universität Bayreuth, der Oberfrankenstiftung und der WUN H2 GmbH für diese wegweisende Initialzündung“, so Wunsiedels Erster Bürgermeister Nicolas Lahovnik. „Wir werden uns weiter für Wunsiedel als Wissenschaftsstandort einsetzen!“
„Das von der Oberfrankenstiftung großzügig geförderte Vorhaben zeigt, dass die Universität Bayreuth ein starker Innovationsmotor für die nordbayerische Region ist. Mit ihrem Profilfeld ‚Energieforschung und Energietechnologie‘ leistet sie in Kooperation mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wichtige Beiträge für die technologischen Grundlagen einer nachhaltigen Energieversorgung“, sagt Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth.
Informationen zu weiteren Wasserstoff-Projekten und -Akteuren in Nordbayern erhalten Sie von der Wasserstoff-Initiative der Metropolregion Nürnberg:
Herr Simon Reichenwallner
(Koordinator H2-Initiative und Projektleiter HyPowerEMN)
Email: simon.reichenwallner@energieregion.de
Text: Pressemitteilung Universität Bayreuth