FAU-Wissenschaftler erarbeiten im Rahmen von „InnoSys 2030“ Lösungen für den Netzbetrieb der Zukunft.
Wie hilft die Digitalisierung dabei, das Stromnetz besser auszulasten und es gleichzeitig noch stabiler zu machen? Zentrale Fragen des „InnoSys 2030“-Verbundprojekts, an dem auch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) mit dem Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme beteiligt ist.
Im Rahmen der Förderinitiative „Forschung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie werden in diesem Projekt Innovationen in der elektrischen Systemführung bis 2030 erforscht. In den Handlungsfeldern Flexibilisierung und Automatisierung des Netzbetriebs sowie Optimierung der Systemführung sollen in dem Projekt hinsichtlich einer stark zunehmenden Netzauslastung als Folge der Energiewende zukunftsweisende technologische Fortschritte erzielt werden.
„Im Kern geht es darum, Expertensysteme für die Netzführung zu entwickeln, die im Hintergrund arbeiten und im Falle einer Störung eine Fehlerklärung in Echtzeit ermöglichen“, beschreibt Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Matthias Luther das übergeordnete Untersuchungsziel des Projekts. „Wenn wir gleichzeitig die Netze noch höher automatisieren, können wir höhere Leistungen übertragen und langfristig möglicherweise auf die eine oder andere Netzausbaumaßnahme verzichten. Eine Analogie ist der Bordcomputer und die Digitalisierung im Automobil. Damit können wir heute bei höheren Geschwindigkeiten deutlich sicherer fahren als noch vor 20 Jahren – und der Trend geht hier zukünftig in Richtung autonomes und vernetztes Fahren“, erklärt Luther weiter.
Der deutschlandweite Projektverbund ermöglicht den Partnern nicht nur die Erprobung der neu entwickelten Technologien auf der Basis von Simulationen. Vielmehr soll die Wirksamkeit der Technologien und Maßnahmen anhand von Feldtests im realen System der beteiligten Netzbetreiber demonstriert werden. Damit besteht auch ein deutliches Alleinstellungsmerkmal gegenüber bisherigen Forschungsanstrengungen dieser Größenordnung.
Quelle: Pressemitteilung Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg